Die in der VLHGS organisierten Schulleitungen der Hamburger Gymnasien begrüßen eine Überarbeitung der gegenwärtig gültigen Bildungspläne. Dies erscheint uns angesichts des sich beschleunigenden gesellschaftlichen Wandels, aktueller globaler Herausforderungen und einer dynamischen Kultur der Digitalität geboten. Zudem führt die wissenschaftliche und gesellschaftliche Bewältigung der Corona-Pandemie zu Erkenntnissen, die dazu auffordern, eine zeitgemäße gymnasiale Bildung neu zu definieren (s. u. a. die Ergebnisse der COPSY-Studie). In den aktuell von der Behörde für Schule und Berufsbildung vorgelegten Entwürfen für neue Bildungspläne (Stand: März 2022) lassen sich einige begrüßenswerte Ansätze finden, um Schüler:innen und damit künftigen Entscheider:innen des 21. Jahrhunderts die Entwicklung von Strategien und Fertigkeiten zu ermöglichen, die es ihnen erlauben, zukünftig die großen gesellschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Herausforderungen zu bewältigen. Dazu zählen unseres Erachtens die im „Allgemeinen Teil“ formulierten Leitperspektiven „Wertebildung/ Werteorientierung“, „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und „Leben in einer digitalen Welt“.
Nach sorgfältiger Sichtung stellen die Entwürfe allerdings ein Konglomerat dar, das als Produkt des „Hamburger Schulfriedens“ von 2019 wie eine Mischung unterschiedlichster Ansprüche an Bildung und Schule wirkt und gerade nicht dem Anspruch des Hamburgischen Schulgesetzes (nach §4 Absatz 3) entspricht, nach Maßgabe der Entwicklung in den Fachwissenschaften und der pädagogischen Forschung erstellt worden zu sein. Stattdessen lassen sich insbesondere in den Rahmenplänen der einzelnen Fächer ganz andere Leitperspektiven erkennen, die wir für sehr problematisch halten: VLHGS_Bildungspläne_2022_Stellungnahme